Die vierte industrielle Revolution verändert produzierende Unternehmen nachhaltig. Disruptive Veränderungen in der Industrie 4.0 wurden bislang jedoch hauptsächlich in Bezug auf die Produktion und Logistik diskutiert. Obwohl die Grundpfeiler zur ganzheitlichen Umsetzung von Industrie 4.0 in der Forschung und Entwicklung definiert werden, bleibt eine detaillierte Betrachtung der Implikationen für diesen zentralen Teil der Wertschöpfungskette meist noch aus. Dabei steigt die Bedeutung kreativer Prozesse in den indirekten Bereichen wie der Produktentwicklung mit zunehmend autonomen Systemen in der Produktion zusätzlich an. Unternehmen, die ihre Entwicklungsstrategie frühzeitig im Kontext von Industrie 4.0 ausrichten, können sich nachhaltige Wettbewerbsvorteile erarbeiten.
Die Complexity Management Academy und das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen führten daher in Zusammenarbeit mit einem Industriekonsortium bestehend aus 24 produzierenden Unternehmen eine internationale Benchmarking-Studie zum Thema „Künstliche Intelligenz in der F&E“ durch.
Der Studienfokus des Konsortial-Benchmarkings lag auf der Untersuchung erfolgreicher Konzepte, mit denen Unternehmen ihre Produktentwicklung für die Herausforderungen und Chancen von Industrie 4.0 aufstellen. Diese "Successful Practices" sollten als Erfolgsbeispiele für die erfolgreiche Integration der vierten industriellen Revolution in die Forschung und Entwicklung dienen und wurden gemeinsam von der RWTH Aachen und dem Industrie-Konsortium ausgezeichnet.
Lernen Sie von unseren ausgezeichneten Successful-Practice-Unternehmen!
Die Benchmarking Studie wurde auf ca. 10 Monate ausgelegt und startete mit einer Screening Phase, welche das Ziel einer umfassenden Datenaufnahme im internationalen Umfeld auf Basis des Fragebogens verfolgte. Mit Hilfe unseres Expert*innennetzwerks aus Industrie und Wissenschaft wurden während der Auswertung die Rückläufer analysiert sowie erfolgversprechende Ansätze durch Fallstudien mit den entsprechenden Studienteilnehmer*innen vertiefend beleuchtet. In dieser Phase erhielten alle Studienteilnehmer*innen eine individuelle Positionierung des eigenen Unternehmens im Vergleich zu den erfolgreichsten Teilnehmer*innen der Studie. Abschließend wurden fünf Successful-Practice-Unternehmen von dem Industriekonsortium sowie den jeweils weiteren Successful-Practice-Unternehmen unter dem Motto „Lernen von den Besten“ besucht.
Um in einem hoch innovativen Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben, reicht es nicht aus, effizient Produkte herzustellen. Der gesamte Produktentstehungsprozess muss neu überdacht werden, damit bei hoher interner Prozesseffizienz anspruchsvolle Kundenanforderungen bedient werden können.
Aus der Matrix-Aufstellung der Dimensionen Produkt/Prozess und Unternehmen/Kunde ergaben sich die vier Handlungsfelder, in denen die Successful-Practices der Industrie 4.0 in der F&E gesucht wurden. Diese Handlungsfelder adressierten sowohl die Optimierung der Produkte, die Generierung zusätzlichen Kundennutzens durch neue Business Modelle und Produkttypen als auch die prozessuale Neuausrichtung zur Befähigung der F&E und Integration des Kunden.
Wie können durch die Erweiterung von Produkten bspw. um datenbasierte Services ein zusätzlicher Kundennutzen generiert und neue Geschäftsmodelle entwickelt werden?
Alexander Keuper
Geschäftsführer
Complexity Management Academy GmbH
Campus Boulevard 30
D-52074 Aachen
T +49 241 80 22151
M +49 (0) 151 43115499
Email: alexander.keuper@complexity-academy.com
Alexander Keuper